Streiflichter zur Zeitgeschichte
Im Jahr 821 findet sich die erste Erwähnung des Ortes im 'Codex Laureshamensis' als 'Mons Salzuginis' und 847 wurde Sulzburg im 'Lorscher Codex' erstmals unter dem Namen 'Sulzibergeheim' erwähnt.
Die alte Stadt Sulzburg verdankt ihre Entstehung im Mittelalter dem Vorkommen von Silbererzen, die zur Münzherstellung gebraucht wurden. Längst sind die Sulzburger Gruben verlassen, wenige Schächte sind noch zugänglich. Das Landsbergbaumuseum Baden-Württemberg (seit 1982), das in der Weinbrenner-Kirche am Marktplatz, der ehemaligen Stadtkirche residiert, beherbergt Zeugnisse dieser frühen Wurzeln unserer Stadt.
Die Klosterkirche St.Cyriak ist eine der bedeutendsten kunsthistorischen Kostbarkeiten - eine Benediktinergründung aus dem zehnten Jahrhundert mit vollständig erhaltenem Kirchturm aus jener Zeit (erstmals erwähnt 993). Sie ist ein bedeutendes Zeugnis ottonischer Sakralkunst in Deutschland - als dreischiffige, ehemals doppelchörige Pfeilerbasilika erbaut. Der beherrschende Baustil in St.Cyriak ist die frühe Romanik, an den Seitenschiffen deutlich zu erkennen. Die Fenster wurden mit runden Bögen ausgestattet, die beiden Seitenschiffe durch Arkaden abgetrennt. Nach einer Urkunde vom 22.Juni 993 erteilte Kaiser Otto III dem Garfen Berthilo, Graf im Breisgau aus dem Stiftergeschlechts des breisgauischen Uradels die Erlaubnis, hier eine Kirche und ein Kloster zu erbauen. Aus dem Jahr 1008 ist ein Kloster mit Benediktinerinnen urkundlich bezeugt. Der Klosterkonvent wurde 1555 durch Markgraf Karl II nach dem Augsburger Religionsfrieden, endgültig geschlossen; St.Cyriak war danach ausschließlich evangelische Pfarrkirche. Die Klostergebäude gerieten, zumal nach dem 30-jährigen Krieg in Zerfall und wurden schließlich abgerissen, 1769 verbrannte der letzte Rest der Klostergebäude und die Kirche wurde erst damals wieder in einen brauchbaren Zustand versetzt.
Nach langer Zeit der Vergessenheit wurde die Kirche 1963 grundlegend restauriert und wurde danach evangelische Pfarrkirche. Nach sorgfältigsten archäologischen Untersuchungen hatte man die Ursprungskirche mit ihren fünf Jochen wieder hergestellt. Ein seltener Glücksfall, nun zu erleben, wie die Klosterkirche St.Cyriak, deren überwiegende Bauteile noch in die Zeit der Ottonen zurückreichen, nach fast tausend Jahren wieder als Basilika in Erscheinung tritt, die Geist und Wesen der Erbauungszeit verkörpert. Die letzte umfängliche Renovierung fand danach im Jahr 2009 statt.
In der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts, ca. 1283, erhob das Geschlecht der Üsenberger, die aus der Breisacher Region stammten und Vasallen des Bischofs von Basel waren, die bereits 1028 beurkundete Bergbausiedlung im Sulzbachtal zur Stadt und ließ rundum eine Wehrmauer erbauen. Das wuchtige historische Stadttor, Mauerreste eines historischen Ballsaals sowie das 'Alte Schloss' am historischen Marktplatz, dem einzig erhaltenen Flügel eines einst abgebrannten Schlosses, zeugen aus jener Zeit. Zum historischen Ensemble um den alten Marktplatz mit dem Marktbrunnen zählt auch das barocke Rathaus, ehemals Wohn- und Geschäftshaus einer wohlhabenden Weinhändlerfamilie.
In den 1980-er Jahren wurde die ehemalige Synagoge renoviert - 1822 im Weinbrenner-Stil erbaut, ist sie heute Museum und Konzertsaal. Zusammen mit dem alten jüdischen Friedhof aus dem 16.Jahrhundert ist die Synagoge wichtige Erinnerungsstätte für eine Epoche unserer Stadt, in der fast ein Drittel der Sulzburger Einwohnerschaft der stattlichen israelitischen Gemeinde angehörte.
> 821 Erwähnung des Ortes Sulzburg im ‚Codex Laureshamensis’: Mons Salzuginis (Sulzibergeheim), Schenkung an das Kloster Lorsch
> 993 Graf Birchtilo (Breisgaugraf ?) / Fertigstellung und Weihe von St.Cyriak; Kaiser Otto III. schenkt dem Sulzburger Kloster St. Cyriak das Sulzbachtal.
> Markgraf Ernst von Baden-Durlach (1515-1535) kürt Sulzburg zeitweilig zu seiner Residenz
> 1028 In einer Verleihungsurkunde wird Sulzburg wegen seines Silber- und Bleibergbaues erstmals erwähnt.
> 1028 In einer Verleihungsurkunde wird Sulzburg wegen seines Silber- und Bleibergbaues erstmals erwähnt.
> 1283 Das älteste deutsche Stadtwappen mit einer Bergbaudarstellung weist Sulzburg als Bergbaustadt aus.
> 1546 Anlage des Judenfriedhofes
> 1546 Anlage des Judenfriedhofes
> 1571 Erster urkundlicher Nachweis der Sulzburger Quelle in dem Buch „Aller heilsamen Bäder und Brunnen der Natur“ von Dr. Gallus Eschenreutter, Straßburg
> 1603 Erste Erwähnung eines Badewirtes in der Chronik der Stadt Sulzburg (Bernhard Münklin).
> 1663 Matthäus Merians Kupferstich „Sulzburg“ zeigt ein gepflegtes wohlhabendes, ummauertes Städtchen. Der Beginn des Weges ins Sulzbachtal ist deutlich erkennbar.
> 1714 Stiftung der Armenapotheke durch Prinzessin Catharina-Barbara von Baden-Durlach
> 1823 Bau der Synagoge
> 1830-1835 Ende des Sulzburger Bergbaues. Die Gruben werden für immer verlassen.
> 1931 Gründung der Winzergenossenschaft Laufen; 2011 Fusion mit dem Winzerkeller 'Auggener Schäf'
> 1864 In Sulzburg leben 416 Israeliten, die größte jüdische Einwohnerzahl seiner Geschichte (32,1% der Gesamtbevölkerung in der Stadt).
> 1912 Einweihung des neuen Krankenhauses am 1. Oktober; Schließung 1997
> 1940 Deportation der noch in Sulzburg lebenden 27 jüdischen Bürger nach Gürs
> 1956 - 1964 Restaurierungsarbeiten an der Klosterkirche St. Cyriak
> 1959 Einweihung des SOS Kinderdorfes "Schwarzwald"
> 1964 St Cyriak wird der ev. Kirchengemeinde übergeben. die Stadtkirche wird nicht mehr genutzt.
> 1974 Eingliederung der Gemeinde Laufen mit St. Ilgen in die Stadt Sulzburg
> 1971 Sulzburg wird 'Luftkurort'
> 1977 Fertigstellung der Schwarzwaldhalle, Renovierung 2002
> 1977 Beginn der Restaurierungsarbeiten an der Ehemaligen Synagoge
> 1979 Stadtkirche wird ‚Landes-Bergbaumuseum’ für Baden-Württemberg; Eröffnung 1982
> 2004 Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde La Morra/ Piemont